Teure Standardlösungen vs. bedarfsorientierte IT: Ein E-Mail-Praxisbeispiel

Enterprise solutions over-engineered for small businesses.

Viele kleine Unternehmen und Praxen kennen diese Situation: Man hat ein konkretes Problem – zum Beispiel eine veraltete E-Mail-Infrastruktur – und bekommt ein großes „Rundum-Sorglos-Paket“ angeboten, das eher nach Konzern als nach zehn Mitarbeitenden klingt. Technisch wirkt das oft beeindruckend, finanziell aber wie ein Fass ohne Boden.

Genau so einen Fall haben wir vor Kurzem begleitet. Er zeigt sehr deutlich, wie groß die Lücke zwischen Standardangeboten und tatsächlichem Bedarf sein kann – und wie viel Geld sich mit einer ehrlichen Bedarfsanalyse sparen lässt.

Fallbeispiel: 10 Postfächer, Angebot im Konzernformat

Unser Kunde ist ein kleiner Unternehmer mit zehn E-Mail-Postfächern an verschiedenen Standorten. Die Anforderungen waren eigentlich überschaubar:

  • E-Mails sollen zuverlässig funktionieren
  • DSGVO muss eingehalten werden
  • Datenhoheit soll gewahrt bleiben
  • Die Lösung muss finanziell zum Unternehmen passen

Ein externer Anbieter machte folgendes Angebot: Ablösung der alten Exchange-Struktur inklusive Migration in die Office-365-/Exchange-Cloud. Komplett-Paket, „schlüsselfertig“.

Die Zahlen:

  • Einmalige Kosten für die Erstumstellung: > 3.500 €
  • Laufende Kosten: ca. 650 € pro Monat (netto)

Rechnet man das über fünf Jahre:

  • 650 € × 60 Monate = 39.000 €
    • mindestens 3.500 € Einmalkosten
  • = über 42.500 € Gesamtkosten in fünf Jahren

Für zehn Postfächer. Der Unternehmer hat zu Recht nachgerechnet und sich gefragt: „Brauchen wir das wirklich?“

Angebot bekommen, aber noch kein gutes Gefühl dabei? Sprechen Sie uns an – wir helfen Ihnen unverbindlich weiter.

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Was steckt hinter solchen Angeboten?

Solche Angebote sind nicht automatisch „falsch“. Sie sind oft an Standards aus größeren Umgebungen angelehnt. Für Konzerne oder sehr komplexe Strukturen können sie sinnvoll sein.

Im konkreten Fall war der Bedarf aber deutlich kleiner:

  • Nur 10 Mailboxen, kein großer Verbund
  • Keine komplizierten Rollen- und Rechtekonzepte
  • Keine weltweiten Standorte
  • Fokus: DSGVO, Zuverlässigkeit, Datenhoheit

Typische Probleme solcher Standardpakete:

  • Es wird vom Produkt, nicht vom Bedarf gedacht: „Wir haben dieses Paket – wer will es haben?“
  • Es werden Konzernlösungen auf kleine Unternehmen übertragen, obwohl die Anforderungen ganz andere sind.
  • Die langfristigen Kosten werden in monatlichen Raten versteckt, statt transparent über mehrere Jahre durchgerechnet zu werden.

Unser Ansatz: Bedarfsorientiert statt Paket-Zwang

Wir sind mit dem Kunden systematisch durchgegangen, was wirklich benötigt wird:

  • Welche Funktionen werden konkret gebraucht – und welche nicht?
  • Welche rechtlichen Anforderungen gelten wirklich?
  • Wo sollen die Daten liegen, wer darf worauf zugreifen?
  • Welches Budget ist sinnvoll – ohne an der falschen Stelle zu sparen?

Auf dieser Basis haben wir eine Alternative empfohlen, die:

  • DSGVO-konform ist
  • Datenhoheit gewährleistet
  • technisch stabil und wartbar bleibt
  • zur Größe des Unternehmens passt

Wichtig dabei: Man könnte spontan denken, dass eine individuell geplante Lösung und eine ausführliche Beratung die einmaligen Kosten in die Höhe treiben. In der Praxis ist es genau umgekehrt:

  • Unsere einmaligen Kosten liegen nicht höher, sondern deutlich niedriger als im ursprünglichen Angebot.
  • Der Kunde erhält trotzdem viel Leistung: saubere Planung, klare Struktur, verständliche Dokumentation und eine Lösung, die er wirklich versteht.

Statt den Kunden in ein teures Vollservice-Paket zu drücken, setzen wir auf begleitete Eigenleistung:

  • Wir stellen strukturierte Leitfäden bereit
  • Wir erstellen leicht verständliche Videoanleitungen
  • Wir begleiten die Migration, ohne jeden Handgriff künstlich zu „monetarisieren“

So spart der Kunde Dienstleistungsstunden, ohne mit der Technik allein gelassen zu werden.

Finanziell sieht das so aus:

  • Gesamtkosten für Einrichtung, Begleitung und Betrieb über fünf Jahre: deutlich unter 10.000 €

Selbst wenn wir mit 10.000 € rechnen, ergibt sich:

  • Ursprüngliches Paket: ca. 42.500 €
  • Bedarfsorientierte Lösung: max. 10.000 €
  • Ersparnis: über 32.000 € in fünf Jahren

Und das bei einem Setup, das genau auf den Bedarf zugeschnitten ist.

Sie haben ein IT-Angebot erhalten und sind unsicher, ob es wirklich zu Ihnen passt? Kontaktieren Sie uns – wir prüfen es unverbindlich für Sie.

Alternativen erfahren

Wie lässt sich fair vergleichen?

Für viele Inhaber:innen ist es schwierig, IT-Angebote zu vergleichen. Ein paar Leitfragen helfen, ein Gefühl zu bekommen:

„Brauchen wir das wirklich?“

  • Sind die angebotenen Funktionen für Ihren Alltag relevant – oder klingen sie nur „modern“?
  • Wieviel davon werden Ihre Mitarbeitenden real nutzen?

„Was kostet das über 5 Jahre?“

  • Nicht nur auf den monatlichen Betrag schauen.
  • Einmalige Kosten + laufende Kosten × 60 Monate = ehrliches Bild.
  • Hier trennt sich oft die sinnvolle Lösung vom Luxuspaket.

„Was heißt das konkret für kleine Unternehmen und Praxen?“

  • Kleine Strukturen brauchen meist robuste, überschaubare Systeme, keine Enterprise-Architektur.
  • Oft lassen sich mit überschaubarem Lizenz- und Wartungsaufwand Lösungen bauen, die fachlich genauso gut passen.

„Wie transparent wird beraten?“

  • Stellt der Dienstleister viele Fragen zu Ihrem Alltag – oder verkauft er ein Standardpaket?
  • Werden Alternativen mit Vor- und Nachteilen erklärt?
  • Wird klar benannt, wo Sie Eigenleistung einbringen können, um Kosten zu sparen?

Fazit: Gute IT muss nicht maximal teuer sein

Unser Beispiel zeigt: Das Problem sind nicht moderne Technologien an sich, sondern der reflexartige Griff zu Standardpaketen, die am Bedarf vorbeigehen. Für zehn Postfächer braucht es keine Konzernlösung mit fünfstelligen Gesamtkosten.

Gute IT-Beratung heißt aus unserer Sicht:

  • Bedarf verstehen, statt nur Lizenzen zu verteilen
  • Kosten ehrlich über mehrere Jahre rechnen
  • Lösungen so bauen, dass sie zur Größe, Arbeitsweise und Verantwortung des Unternehmens passen

Wenn Sie unsicher sind, ob ein Angebot wirklich zu Ihnen passt, lohnt sich ein zweiter Blick – insbesondere dann, wenn monatliche Beträge harmlos wirken, die Summe über fünf Jahre aber eine ganz andere Sprache spricht.


Häufig gestellte Fragen

Warum sind Standard-IT-Pakete für kleine Unternehmen oft zu teuer?
Standard-IT-Pakete sind oft überdimensioniert und daher unnötig teuer für kleine Unternehmen.

Viele Standardpakete stammen aus der Konzernwelt und bringen Funktionen, Rollenmodelle und Komplexität mit, die kleine Unternehmen schlicht nicht benötigen. Lizenzen, Servicepauschalen und Zusatzmodule werden dabei häufig pauschal berechnet, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung.

Das führt dazu, dass Sie für Funktionsumfang, SLAs und Integrationen zahlen, die im Alltag kaum eine Rolle spielen. Für wenige Postfächer oder einfache Prozesse wirkt das schnell wie „mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Sinnvoller ist eine Lösung, die sich konsequent an Ihrem realen Bedarf orientiert.

  • Wenige Postfächer, aber Preise wie im Konzern
  • Funktionspakete statt passgenauer Module
  • Pauschale Servicegebühren statt bedarfsorientierter Betreuung
  • Lizenzmodelle, die nicht auf kleine Teams ausgelegt sind
Ab wann ist eine E-Mail-Cloud-/Enterprise-Lösung sinnvoll – und wann nicht?
Enterprise-E-Mail-Lösungen lohnen sich vor allem bei komplexen Strukturen, Rollenmodellen und vielen Nutzer:innen.

Für Konzerne, international verteilte Teams und Organisationen mit vielen Rollen, Rechten und Compliance-Vorgaben sind große Cloud-/Enterprise-Lösungen sinnvoll. Hier spielen Features wie umfangreiche Compliance-Tools, Archivierung über viele Jahre, komplexe Delegationsmodelle und Integrationen in große Ökosysteme ihre Stärken aus.

Bei kleinen Unternehmen mit wenigen Postfächern, klaren Prozessen und überschaubaren Anforderungen reicht oft eine deutlich schlankere Lösung. Wichtig ist, dass DSGVO, Zuverlässigkeit und Datenhoheit gesichert sind – nicht, dass jedes Enterprise-Feature an Bord ist.

  • Enterprise sinnvoll: viele Standorte, komplexe Rollen, hohe Compliance-Anforderungen
  • Schlank sinnvoll: wenige Postfächer, klare Abläufe, begrenztes Budget
  • Entscheidend: DSGVO, Verfügbarkeit, einfache Verwaltung


SzenarioEmpfehlungSchwerpunkt
Konzern / viele StandorteEnterprise-CloudCompliance, Integrationen
Kleines Unternehmen, wenige PostfächerSchlanke LösungKosten, Einfachheit
Wachsendes Team mit SpezialanforderungenModular erweiterbarSkalierbarkeit
Wie kann ich einschätzen, ob ein Angebot zu meinem Bedarf passt?
Ein Angebot passt, wenn Umfang, Funktionen und Kosten klar auf Ihren Bedarf zugeschnitten sind.

Statt nur auf Schlagworte oder Paketnamen zu achten, lohnt sich ein genauer Blick auf die Inhalte. Fragen Sie danach, welche konkreten Anforderungen abgedeckt werden, welche Alternativen es gibt und welche Teile Sie eventuell selbst übernehmen können, um Kosten zu sparen.

Gute Dienstleister erklären transparent, warum sie bestimmte Komponenten empfehlen, welche Optionen es darunter oder darüber gäbe und wie sich das auf Preis, Betrieb und Flexibilität auswirkt.

  • Deckt das Angebot konkrete Anforderungen ab – oder wirkt es wie ein Standardpaket?
  • Welche Funktionen werden Sie real nutzen, welche bleiben voraussichtlich ungenutzt?
  • Werden Alternativen mit ihren Kosten und Grenzen offen angesprochen?
  • Gibt es die Möglichkeit, durch Eigenleistung Kosten gezielt zu reduzieren?
Ist eine individuell geplante Lösung nicht automatisch teurer?
Individuell geplante Lösungen können langfristig deutlich günstiger sein als Standardpakete.

Wenn Architektur, Funktionsumfang und Service genau auf Ihren Bedarf zugeschnitten sind, entfallen viele Lizenz- und Servicebestandteile, die Sie sonst ungenutzt mitbezahlen würden. Über mehrere Jahre betrachtet führt das oft zu spürbar niedrigeren Gesamtkosten bei gleichzeitig höherer Passgenauigkeit.

Im genannten Beispiel liegen die Gesamtkosten der bedarfsorientierten Lösung über 5 Jahre deutlich unter 10.000 € – statt über 42.500 €. Diese Differenz entsteht durch schlankere Lizenzen, sinnvoll gewählte Services und gezielte Eigenleistung des Kunden.

  • Fokus auf wirklich benötigte Funktionen statt „Vollausstattung“
  • Weniger laufende Lizenz- und Servicegebühren
  • Bessere Skalierbarkeit, falls der Bedarf wächst
  • Transparente Investitionen statt versteckter Paketkosten


VarianteZeithorizontGesamtkosten (Beispiel)
Standardpaket5 Jahre> 42.500 €
Bedarfsorientierte Lösung5 Jahre< 10.000 €
Welche Rolle spielt Eigenleistung – werde ich damit allein gelassen?
Eigenleistung ist ein gezielter Kostenvorteil, nicht das Ende von Support und Betreuung.

Bestimmte Aufgaben lassen sich gut inhouse übernehmen, wenn Sie dafür klare Leitplanken und verständliche Anleitungen bekommen. So sparen Sie Kosten, ohne bei technischen Fragen allein dazustehen oder Risiken einzugehen.

Statt „machen Sie den Rest bitte selbst“ geht es darum, Aufgaben sinnvoll aufzuteilen: Wir liefern Struktur, Wissen und Absicherung – Sie übernehmen dort, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist und sich gut in Ihren Alltag integrieren lässt.

  • Strukturierte Leitfäden für wiederkehrende Aufgaben
  • Videoanleitungen mit Schritt-für-Schritt-Erklärungen
  • Fachliche Begleitung in kritischen Phasen (z. B. Migration)
  • Klare Absprachen, was intern und was extern erledigt wird

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